Rhabarber verträglich machen – 7 Tipps Oxalsäure zu reduzieren
Rhabarber – sein süß-saures Aroma läutet den Frühling ein. Das kalorienarme Gemüse schmeckt himmlisch, hat jedoch Dank Oxalsäure auch seine schatten Seiten.
Oxalsäure macht stumpfe Zähne.
Stumpfe Zähne, Sodbrennen, im schlimmsten Fall eine Schädigung des Herzens oder der Nieren– ja, Oxalsäure ist ganz schön fies.
Problematisch an der Oxalsäure ist ihre komplexbildende Wirkung. Die Säure bindet nämlich Mineralstoffe. Diese sind dann für unseren Körper unzugänglich. Wichtige Stoffe wie Calcium oder Magnesium stehen unserem Körper also nicht zur Verfügung, obwohl wir sie verzehrt haben.
Aber Rhabarber ist nun mal lecker – Oxalsäure hin oder her.
Außerdem ist er das erste regionale „Obst“ des Jahres. Obwohl botanisch gesehen Rhabarber eine Gemüseart ist. Allein deshalb sollte er schon gesund sein. Oder nicht?
Ist Rhabarber gesund?
Fakt ist: Rhabarber hat kaum Kalorien und ein 1-A Nährstoffprofil. In den Stangen finden sich eine ganze Reihe von Vitaminen. Allen voran das Vitamin K! Mineralstoffe kommen auch reichlich vor.
Wo also ist das Problem?
Lasst euch nicht von den Nährwerten eines Lebensmittels blenden. Fragt euch zu erst immer: Wie hoch ist deren Bioverfügbarkeit? Wie gut kann der Körper die vorhandenen Nährstoffe überhaupt aufnehmen? Denn..
Oxalsäure senken die Verwertbarkeit von Nährstoffen
Antinutritive Inhaltsstoffe wie Oxalsäure senken die Verwertbarkeit von Nährstoffen stark ab. Vor allem Mineralstoffe werden in Komplexen gebunden. Diese sind so für unseren Körper nicht mehr verfügbar.
Bye bye Oxalsäure! Wie ihr die Menge der Oxalsäure reduziert und Rhabarber gesünder macht.
Für Rhabarber gibt es gleich eine ganze Reihe an Tricks, um den Oxalsäuregehalt zu reduzieren.
1. Rote Sorten bevorzugen
Zu den bekanntesten roten Rhabarbersorten gehören:
- „Holsteiner Edelblut„,
- „Red Valentine“ und
- „Frambozen Rood“ (aka Himbeer- oder Erdbeer-Rhabarber).
Sie sind die Sorten mit der geringeten Oxalsäure. Ihr erkennt sie an ihrem roten Stiel und dem roten Fruchtfleisch. Der Geschmack ist fein-süßlich und milder als bei ihren grüneren Kollegen.
2. Rhababer schälen
Die meinst Oxalsäure ist in den äußeren Fasern des Rhabarbers. Indem ihr den Rhabarber schält könnt ihr also ganz leicht die Oxalsäure reduzieren. Nachteil, die schöne Farbe ist dann dahin.
3. Kochen, backen und dämpfen reduziert die Oxalsäure
Kochen hat dabei ganz klar die Nase vorn. Voraussetzung: ihr kippt das Kochwasser weg! Die Oxalsäure wird dabei nämlich aus dem Rhabarber gelöst und geht ins Kochwasser über.
Aber auch mit backen oder dämpfen könnt ihr den Oxalsäuregehalt in eurem Rhabarber deutlich reduzieren.
4. Fermentieren senkt ebenfalls die Oxalsäure im Rhabarber
Der milchsaure Vorgang verändert die Nährstoffzusammensetzung. Außerdem reduziert er dabei auch noch ganz nebenbei den Oxalsäuregehalt. Win win so zu sagen. Fermentieren ist neben Einkochen und einfrieren übrigens eine wunderbare Art Rhabarber für den Winter haltbar zu machen.
5. Milchprodukte machen Rhabarber bekömmlicher
Das in der Milch enthaltene Kalzium bildet mit der Oxalsäure Komplexe. Diese können dann leichter ausgeschieden werden. Darüberhinaus können die Komplexe auf ihrem Weg durch unseren Körper nicht noch weitere Mineralstoffe stibitzen. Damit ist klar warum eine der bekömmlichsten Arten Rhabarber zu genieße ist der Klassiker Vanillepudding mit Rhabarberkompott ist. Oder nicht?
6. Und was mache ich als Veganer? Mineralstoffreiche Lebensmittel haben den gleichen Effekt!
Die Oxalsäure bildet vor allem mit den folgenden Mineralstoffen Komplexe: Eisen, Calcium und Magnesium.
Ihr verzichtet auf Milch und Milchprodukte? Dann könnt ihr zum Rhabarber einfach mineralstoffreiche Lebensmittel naschen wie z. B.:
- süßen Brei aus Haferflocken, Hirse, Buchweizen oder Weizenkleie,
- süße Cremes aus Samen- oder Nussmus,
- Bananen, Beeren oder ähnlich mineralstoffreiche Lebensmittel.
7. Natron neutralisiert die Säure
Natron reagiert basisch, dass können wir nutzen. Nachdem ihr euer Kompott gekocht habt, könnt ihr eine kleine Messerspitze Natron in den Topf geben. Das Natron reagiert mit der Oxalsäure zu neutralen Produkten. Dabei entsteht Kohlenstoffdioxid. Diesen könnt ihr als Blasen aufsteigen sehen.
Mit diese Reaktion mildert ihr den sauren Geschmack von Rhabarber ab. Am besten tastet ihr euch erst mit wenig Natron ran, um euer liebstes Säureverhältnis herauszufinden.
Ihr habt Lust auf Rhabarber-Rezept bekommen?
Hier findet ihr Rezepte:
Quellen:
- www.spektrum.de
- wikipedia.org
- www.lw-heute.de
- www.apotheken-umschau.de
- www.oxalsaeure.net
- eatsmarter.de
Süße Grüße,
Sonja
Kennt ihr noch Tipps und Tricks, wie Rhabarber besser verträglich wird?
Dann schreibt sie mir doch in den Kommentaren.
Da habe ich ganz viele wichtige Informationen über Rhabarber erhalten! Danke für den Tipp mit dem Natron!
Hallo,
das freut mich!
Süße Grüße,
Sonja
von meiner lieben Großmutter habe ich das Kochen gelernt. So auch den Tipp bekommen, wenn Rharbarberkompott zubereitet wird, bitte eine prise Zimt hinein geben. Schon bleibt der pelzige Belag auf en Zähnen weg. Einfach mal ausprobieren!
Es grüßt lieb Edeltraud
Liebe Edeltraud,
zunächst einmal vielen lieben Dank für deinen Kommentar und deinen Tipp. Als frisch gebackene Mama komme ich leider erst jetzt dazu dir zu antworten. Aber zum Glück ist die Rhabarber-Saison noch nicht vorbei und ich kann deinen Tipp mit meinem letzten Rhababer ausprobieren. Als alter Zimtliebhaber kommt mir das natürlich sehr gelegen.
Süße Grüße,
Sonja